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Was ist Taekwon-Do?

Taekwon-Do ist eine koreanische Kunst der waffenlosen Selbstverteidigung, die durch einen fast zweitausendjährigen Prozess geformt wurde. Frei übersetzt heißt Taekwon-Do „…Kunst oder Weg des Fuß- und Faustkampfes …“ Es ähnelt dem japanischen Karate und dem chinesischen Kung Fu, da es sich aus der gleichen geistigen Haltung, dem „Zen“ entwickelt hat. Taekwon-Do wird ohne Halb- oder Vollkontakt ausgeführt. Es besteht aus den drei Disziplinen Hyong (Formenlauf), Taeryon (Kampf) und Kyek-Pa (Bruchtest). Die Grundidee ist durch Bewegung Körper und Geist in Einklang zu bringen. Denn nur in diesem Zustand ist der Mensch zu höchsten Leistungen fähig. Er lernt Geist und Körper zu beherrschen, Ängste mit Selbstvertrauen abzuwehren und kann so die Schwierigkeiten im täglichen Leben besser meistern. Gleichzeitig gelingt es durch die regelmäßige Übung auch den modernen Hauptgefahren für unsere Gesundheit (Bewegungsmangel, sitzende Berufe, Übergewicht, Genusssucht, Fehlernährung, Stress….) wirksam entgegen zu treten. Die Philosophie des Taekwon-Do besteht nicht in der Zerstörung eines Gegners, sondern in der Persönlichkeitsentwicklung und Gesunderhaltung des Einzelnen.

Taekwon-Do ist Bewegung für Körper und Geist. Es vermittelt Respekt, Höflichkeit, Bescheidenheit und Selbstdisziplin, fördert Koordination und Reaktion, aber auch Geduld und Ausdauer. Ob Meister oder Anfänger, jung oder alt, Taekwon-Do beansprucht die mentalen ebenso wie die physischen Kräfte und Fähigkeiten und fördert ihr harmonisches Zusammenspiel durch jahrelanges Training. Es ist eine lebenslange Herausforderung und Chance zugleich, körperliche Gesundheit und geistige Stärke zu erlangen und zu erhalten.

Werden Kinder von Taekwon-Do aggressiv oder gewalttätig?

Sicher nicht. Es ist eher das Gegenteil der Fall! Taekwon-Do lehrt Selbstkontrolle und Respekt. Es wird gelehrt, daß die einzig richtige Art, einen Konflikt zu lösen, eine gewaltfreie Lösung ist. Denn es braucht viel mehr Kraft und Selbstbewußtsein einfach wegzugehen, als sich zu prügeln. Ausserdem können die Kinder ihre aggressive und überschüssige Energie im Training abbauen, welche sonst womöglich negativ eingesetzt würde. Die Kinder lernen Disziplin. Sie müssen sich an die Regeln der Schule halten. Sie müssen kontinuierlich an ihren Techniken arbeiten um besser zu werden. Damit lernen sie auch sich über einen längere Zeitraum mit einem Problem zu beschäftigen bzw. zu konzentrieren.

Taekwon-Do aus sportmedizinischer Sicht

„Im Vordergrund steht die Ausgewogenheit und enorme Vielfalt, die traditionelles Taekwon-Do bietet. Alle sportlichen Hauptbelastungsformen werden trainiert (Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Geandtheit, Koordination) unter strikter Vermeidung einseitiger Belastung. Es erfolgt ein ganzheitliches Training mit dem kompletten Bewegungsausmaß sämtlicher Körperabschnitte in allen Richtungen des Raumes, wodurch insbesondere auch chronischen Schäden am Bewegungsapparat wirkungsvoll vorgebeut wird. Unterstützend kommen die umfangreiche Budogymnastik und AHltungsschulung zum Tragen, die in jeder Trainingseinheit zum Pflichtprogramm gehören. Diese positiven Effekte des kontinuierlichen Taekwon-Do Trainings wirken sich günstig swowohl auf die körperliche Fitness als auch auf die Psyche und das Allgemeinbefinden aus.“

Dr. med. Ralph Jörg Aman
Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie, Sportmedizin